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Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit heißt Zukunft gestalten – denn gemeinsam tragen wir alle die Verantwortung dafür, den kommenden Generationen eine lebenswerte Welt zu erhalten.

Main-Kinzig blüht Netz

Main-Kinzig blüht Netz

  • Projektsteckbrief

    Main.Kinzig.Blüht.Netz ist ein Verbundprojekt des Main-Kinzig-Kreises und des Landschaftspflegeverbands MKK e.V. zur Stärkung der Biodiversität im Kreisgebiet. Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) setzen sich die beiden Partner zum Ziel, dem anhaltenden Insektenrückgang entgegenzuwirken und ein Netz aus artenreichen Wildpflanzenflächen durch den gesamten Main-Kinzig-Kreis zu ziehen. Im Rahmen des Projekts werden mindestens 500 Flächen in insektenfreundliche Lebensräume umgewandelt. Je nach Ausgangssituation zählen dazu beispielsweise Maßnahmen wie die Umstellung von Pflegekonzepten, Artenanreicherung durch Streifenansaaten oder komplette Neuansaaten und –pflanzungen. Dafür stehen kompetente Projektmitarbeitende den Personen, die geeignete Flächen besitzen, verwalten oder bewirtschaften, beratend zur Seite. Darüber hinaus werden mehr Naturbewusstsein sowie Akzeptanz für „wildere Flächen“ in der Bevölkerung aufgebaut und ehrenamtliche „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ ausgebildet, die als Multiplikatoren und Ansprechpersonen zum Thema biologische Vielfalt vor Ort zur Verfügung stehen.

    Der Main-Kinzig-Kreis hat gemeinsam mit dem Landschaftspflegverband MKK e.V. und weiteren Verbänden mit einer Initiative zur Schaffung von Blühflächen im Siedlungsbereich in den letzten Jahren bereits dafür gesorgt, dass zahlreiche Flächen ökologisch aufgewertet wurden. Unter dem Titel „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ startete 2020 ein neues Projekt, welches auf die bisherigen Aktivitäten im Natur- und Insektenschutz aufbaut und sich neben dem Siedlungsbereich nun auch verstärkt auf den Außenbereich fokussiert. Das Vorhaben wird bis Dezember 2025 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.

    Mit dem Projekt möchte der Main-Kinzig-Kreis in Zusammenarbeit mit dem Verbundpartner Landschaftspflegeverband MKK e.V. geeignete Flächen im innerörtlichen Bereich, aber besonders auch in der freien Landschaft als Lebensräume (re-)aktivieren, mit heimischen und insektenfreundlichen Pflanzenarten aufwerten und untereinander vernetzen. Ziel ist es, einen Biotopverbund aufzubauen, indem ein Netz aus möglichst nah beieinanderliegenden oder sogar zusammenhängenden, langfristig bestehenden Wildpflanzenflächen im Main-Kinzig-Kreis etabliert wird. So können Insekten artgerechte und erreichbare Lebensräume geboten werden.

    Insbesondere Straßen- und Wegränder, Feldraine, Böschungen aller Art und nicht nutzbare Restflächen enthalten großes Potenzial und vielfältige Chancen für eine Erhöhung des Artenbestandes. Diese Strukturen bieten den einzelnen Tier- und Pflanzenarten Möglichkeiten, von einem Biotop zum nächsten zu gelangen und sorgen damit für die Vernetzung. Derzeit werden solche Flächen in den Siedlungen intensiv gepflegt oder im Außenbereich durch die landwirtschaftliche Nutzung beeinflusst. Die Berücksichtigung dieser Abschnitte für den Naturschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung und bietet die Möglichkeit, Lebensraum für heimische Wildpflanzen und Tierarten, insbesondere für Insekten, zu schaffen. Daher setzt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ für den Erfolg des Projekts auf die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, der Landwirtschaft, dem Naturschutz und anderen in der Fläche tätigen Organisationen im Landkreis. Alle Beteiligten erhalten eine umfassende Beratung und Anleitung durch Fachpersonal des Landschaftspflegeverbands MKK e.V.. Hierbei werden gemeinsam geeignete Flächen festgestellt und unter Berücksichtigung regionaltypischer Parameter geplant. Die Umsetzung kann auf eine Pflegeumstellung, Artenanreicherung oder Neuansaat hinauslaufen. Bei den letzten beiden Maßnahmen ist aus naturschutzfachlicher Sicht darauf zu achten, dass es sich um gebietsheimisches und zertifiziertes Saatgut handelt. Daraufhin folgt die Vereinbarung von Pflegearbeiten und –rhythmen.

    Ein Kernelement des Projekts ist darüber hinaus, interessierte Ehrenamtliche anhand theoretischer und praktischer Seminarinhalte zu „Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern für die Insektenvielfalt“ auszubilden. Ziel ist es, 60 Personen hierfür zu gewinnen, die anschließend ein Netz aus Ansprechpersonen im Landkreis bilden. Dadurch können sie direkt vor Ort als Multiplikator fungieren und die Stärkung der biologischen Vielfalt aktiv vorantreiben, über das Projekt informieren, gezielt weitere Flächenaufwertungen anstoßen und das Projektziel auch über die Projektlaufzeit hinaus weitertragen.

    Um das Bewusstsein für die biologische Vielfalt und hier vor allem für die Lebensräume der Insekten in der Gesellschaft stärker zu verankern, sind eine größere Festveranstaltung, Pressearbeit, Repräsentation bei Veranstaltungen in der Region, Vorträge und weitere Angebote vorgesehen. Damit soll neben dem Naturbewusstsein auch Verständnis und Akzeptanz für unsere Wildpflanzenflächen gewonnen werden. Mittels einer Fachtagung sowie Veröffentlichungen in der Fachliteratur sollen die Projektergebnisse an die Fachöffentlichkeit herangetragen und die Verbreitung der Projektidee in andere Landkreise gefördert werden.

    Untersuchungen zum Artenspektrum auf ausgewählten Projektflächen zu Beginn und zum Ende der Projektlaufzeit zeigen die Wirkung der Maßnahmen auf und sind Basis für das weitere Handeln. Ebenso werden die Evaluation des gesamten Projekts und des Lehrgangs „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ eine gute Grundlage für zukünftige Projekte bieten.

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